Im Wandel der Zeit
Die Zusammenarbeit von Seco und dem Jegorjewsker Maschinenwerk verbessert die Lieferzeiten des Landmaschinenherstellers.Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Russland kann ein Landtechnikunternehmen im Großraum Moskau mit der Hilfe von Seco Tools seine Produktionszahlen steigern.
Das Jegorjewsker Maschinenwerk liegt in der Moskauer Region, etwas mehr als 100 Kilometer von der russischen Hauptstadt entfernt. Eine typische Montagelinie sucht man hier vergebens. Das Werk, das überwiegend Selbstfahrmäher produziert, ist deswegen so außergewöhnlich, weil es eine hundertprozentige Fertigungstiefe pflegt. Die wichtigsten Produkte sind der Mäher Meschtschera E-403 und die Anbaugeräte, mit denen sich die Maschine an unterschiedliche Futtergüter wie Mais oder Gras anpassen lässt.
„Das sind alles Umbauten des Basisprodukts, die sich nach den Anforderungen der Kunden richten“, erklärt Werksdirektor Wladislaw Nikitin. Bei den Kunden handelt es sich meist um Futterbaubetriebe, also beispielsweise Pferde-, Rinder- oder Schafhalter, die ihr Futter selbst anbauen. Zwar wurde Russland in den letzten zwei Jahren von der Wirtschaftskrise erschüttert, aber dennoch kann das Jegorjewsker Maschinenwerk, das knapp unter 100 Angestellte beschäftigt, derzeit die Produktion erhöhen.
„Diese Entwicklung geht auch an uns nicht vorbei, schließlich sind wir nicht komplett isoliert“, sagt Nikitin. Insgesamt aber seien die Aussichten positiv: „Wir haben einiges an Neukunden und es kommen immer mehr Bestellungen herein.“
Die Fabrik ist seit 1999 in der Metallverarbeitung tätig und konzentriert sich seit 2012 auf die Selbstfahrmäher. Die Maschinen verkaufen sich über ein Händlernetz unter dem Namen „Maral-Invest“ in den russischen Regionen Moskau, Tula, Krasnodar, Wologda und Leningrad. Um die Produktionssteigerung zu ermöglichen, rüste das Unternehmen die Produktionsstraße auf und setze moderneres Werkzeug ein, sagt Nikitin. Etwa 35 bis 40 Prozent dieser Werkzeuge – vorrangig für die Drehmaschinen – stammen von Seco Tools.
Der Moskauer Seco Mitarbeiter Jewgenij Sannikow berichtet, dass seine Niederlassung seit Mitte 2015 mit dem Unternehmen zusammenarbeitet, im Werk aber schon länger mit Seco Werkzeugen gearbeitet wird. „Als wir das Werk besuchten, waren unsere Werkzeuge dort schon in Gebrauch“, sagt Sannikow und erklärt, dass viele Werkzeuge bislang im Online-Handel bezogen wurden, was oft zu Lieferverzögerungen führte. „Mit unseren guten Serviceleistungen – damit meine ich zuverlässige Lieferzeiten und stabile Preise – konnten wir die Lieferzeiten des Werks enorm verkürzen“, fährt Sannikow fort.
„Die Produktionsabläufe sind gut organisiert. Viel wichtiger als die um ein paar Prozent niedrigeren Preise waren die zuverlässigen Lieferzeiten, damit das Werk einen soliden Produktionszeitplan aufstellen konnte. Seit der direkten Partnerschaft greift das Jegorjewsker Maschinenwerk auch auf den Beratungsservice von Seco zurück. „Natürlich informiert sich unsere Technikabteilung bei Seco über den optimalen Einsatz der Werkzeuge“, sagt Nikitin.
Anfang 2016 lud Seco den Cheftechniker des Werkes und sein Team in die Moskauer Niederlassung ein. „Wir haben unseren Besuchern eine Präsentation gezeigt, ihre Fragen beantwortet und konkret über einige Produkte gesprochen, damit sie mehr über unsere Werkzeuge erfahren“, beschreibt Sannikow. Da das Werk gerade neue Seco-Werkzeuge anschafft, wird das Team um Nikitin wohl erneut auf den Service zurückgreifen.
Obwohl die russische Wirtschaft seit Jahren von staatlichen Großbetrieben dominiert wird, unterstützt die Regierung mittlerweile auch kleine und mittelständische Betriebe. Außerdem profitierte die heimische Landwirtschaft, als Russland 2014 als Reaktion auf das in der Ukraine-Krise über Moskau verhängte Embargo zahlreiche Lebensmittelimporte aus dem Westen sanktionierte. Anfang 2015 versprach die Regierung, die Subventionen für die Landwirtschaft auf über 2,8 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Und im selben Jahr stieg die landwirtschaftliche Produktion um 3,5 Prozent an – stärker als in jedem anderen Sektor.
Nikitin findet, dass jedes Unternehmen mit eigenen Aufgaben zu kämpfen habe; seines bilde da keine Ausnahme. Dennoch scheint sich das Werk mit seinen Mähern eine Marktnische erschlossen zu haben, während die russische Landwirtschaft einen enormen Aufschwung erlebt. Jetzt will das Jegorjewsker Maschinenwerk seine Position mit einem hinlänglich bekannten Erfolgsrezept zementieren: garantierte Qualität.